Wir machen Politik – Das Schülerparlament stellt sich vor
Im Jahr 2018 wurde an der Mittelschule Nord, in Fürstenfeldbruck, ein Schülerparlament ins Leben gerufen. Der Grundgedanke zur Gründung eines solchen jahrgangsstufenübergreifenden Gremiums kam von den Schülern selbst. So äußerte ein Schüler bereits 2017 sein Bedauern, dass seine schulpolitischen Bedürfnisse und Interessen als Fünftklässler kaum wahrgenommen werden und er das Schulleben auch so gut wie nicht mitgestalten könne, da dies, bis zu diesem Zeitpunkt, ein vorrangiges Vorrecht höherer Jahrgangsstufen bzw. älterer Schüler gewesen war.
Aus diesem Grund entstand der Gedanke eines Gremiums, in dem die Jahrgangsstufen 5-10 durch jeweils mindestens einen Schüler aller dieser Jahrgangsstufen vertreten sind. Denn somit finden auch die Interessen und Bedürfnisse der jüngeren Jahrgangsstufen 5 und 6 stärkere Beachtung und werden bei Schülerparlamentssitzungen zur Sprache gebracht und ggf. umgesetzt. Dadurch, dass alle Jahrgangsstufen in diesem Gremium repräsentiert sind, hat jede Altersgruppe ihren gewählten Ansprechpartner und kann sich mit schulpolitischen Anliegen oder Ideen an diesen wenden. Auf diese Weise stärkt das Schülerparlament die Mitbestimmungsrechte der Schüler und agiert so innerhalb der unmittelbaren Lebenswelt der Schüler.
Wie wird man gewählt?
Die Mitglieder des Schülerparlaments wurden von allen Mittelschülern gewählt. Die Schülerparlamentswahl orientiert sich ansatzweise an dem Bundestagswahlverfahren und verfügt ebenfalls über eine so genannte Erst- und Zweitstimme. Mit der Erststimme wählen die Schüler innerhalb ihrer jeweiligen Jahrgangsstufen einen Vertreter; mit ihrer Zweitstimme können sie einem Vertreter aus der jahrgangsübergreifenden Gesamtliste ihr Vertrauen schenken.
Was macht unser Schülerparlament?
Das Schülerparlament verfolgt hauptsächlich das Ziel, demokratische Prozesse, wie z.B. Wahlkampfsituationen oder Wahlkampfstimmung unmittelbar zu erleben, (schul-)politische bzw. schulinterne Anliegen der Schüler zu bündeln und zu repräsentieren, Anträge an die Stadtverwaltung etc. zu formulieren oder Anliegen auf kommunalpolitischer Ebene zu artikulieren, um diese dadurch praktisch zu erfahren und zu begreifen, so dass eine Verzahnung zwischen theoretischem Schulwissen und praktischem politischen Handeln erfolgt. So findet oft das als lebensfern empfundene schulische Wissen unmittelbaren Anwendungsbezug. Politische Handlungsmöglichkeiten werden außerdem bei der Umsetzung schulpolitischer Projekte direkt erfahr- und erlebbar. Zudem sollen die Schüler politische Handlungsinstrumente (wie z. B. Briefe verfassen, Anträge stellen, Umfragen an der Schule durchführen oder bei Gesprächen mit Vertretern der Stadt Fürstenfeldbruck und Kommunalpolitikern etc.) selbst anwenden, damit sie lernen, wie sie künftig eigene Interessen strategisch klug und angemessen durchsetzen können.
Demokratiebildung – Ziel unseres Schülerparlaments
Das Ziel unseres Schülerparlaments ist es, die Hemmschwelle für Schüler – sich aktiv politisch zu beteiligen und einzusetzen – zu minimieren, damit sie erfahren, dass sie selbst etwas politisch durchsetzen und bewegen können. Auch das abstrakte Feld Politik und Demokratie wird von den Mittelschülern somit erfahrbar und sie können so Teilhabeprozesse direkt miterleben.
Ebenso werden schulische Verfahrens- und Entscheidungsprozesse dadurch für die Schüler transparenter und nachvollziehbarer
Hier geht’s zum Beitrag des bayerischen Rundfunks.